Nationaler Gedenktag für die Vertreibung der Ungarndeutschen

Publicated on: January 20, 2013

Der nationalen Gedenktag für die Vertreibung der Ungarndeutschen wurde heute im Rahmen einer staatlichen Gedenkfeier zum ersten Mal veranstaltet. Die Kränze der Erinnerung wurden in Schaumar niedergelegt, eine Siedlung die schwer von diesem dunklen Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte betroffen war.

Nach Beschluss der damaligen ungarischen Kommunisten verloren in den Jahren 1946 bis 1948 rund 185 000 Ungarndeutsche die Staatsbürgerschaft. Ihr Besitz wurde enteignet, die Betroffenen wurden ausgewiesen.

Das ungarische Parlament hat Ende letztes Jahr mit einmütigem Beschluss einen Gedenktag für die Zwangsaussiedlung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt (Parlamentsbeschluss 88/2012. (XII. 12.) über den nationalen Gedenktag für die Vertreibung der Ungarndeutschen). Am 19. Januar 1946 hatten die ersten Züge mit vertriebenen Deutschen das Land verlassen.

Am 19. Januar soll künftig daran erinnert werden, dass die deutsche Volksgruppe in Ungarn auf ungerechtfertigte Weise kollektiv abgestempelt und ihrer Rechte beraubt wurde.

Leider gehört zu den vielen Sünden der ungarischen Kommunisten, die nach 1945 durch die Unterstützung der sowjetischen Armee an die Macht gelangten, auch die Zwangsaussiedlung der ungarischen Staatsbürger deutscher Nationalität. Die heutige Regierung von Ungarn, die den Schmerz einer getrennten Nation kennt, setzt sich dafür ein, dieses Trauma zu lindern und die Wunden zu heilen.

Auf der staatlichen Gedenkfeier erinnerte Zoltán Balog, Minister für Humanressourcen: „Zwischen den Heimatvertriebenen Deutschen die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat ausgesiedelt wurden, waren einzig die Ungarndeutschen die auf die Viehwagons der Transporte die ungarische Flagge steckten mit der Aufschrift: ’Gott segne unsere Heimat, leb wohl!’. Wir tun alles, damit wir unseren zurückkehrenden Freunden, den Ungarndeutschen mit aufrichtigen Herzen gemeinsam sagen können: ’Willkommen zu Hause!’. Diesem Zweck dient auch dieser nationale Gedenktag”.

(Ministry of Human Resources)

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